6 Tipps für Audioaufnahmen von Stimmen im Raum
Forschende können hier sechs Tipps nachlesen, wie man in einer Interview-Situation oder in einer Gruppen-Diskussion Stimmen in geschlossenen Räumen am besten aufnimmt.
1. Schallquelle und Empfänger trennen
Richten Nutzer:innen das Mikrofon auf den daran angeschlossenen Lautsprecher, entstehen oft akustische Rückkoppelungen. Das kann in der Kommunikation besonders störend sein. Auch wenn das Mikrofon nicht auf den Lautsprecher gerichtet ist, kann es sogenannte Halleffekte geben, sofern das Mikrofon sehr sensibel ist. Es erfasst einfach trotzdem die Lautsprecher-Geräusche. Einerseits kann es hilfreich sein, die Lautsprecher leise und das Mikrofon schwach einzustellen. Andererseits vermeiden Sie den Halleffekt am besten, wenn Sie anstatt der Lautsprecher Kopfhörer oder ein Headset – also Kopfhörer und Mikro in eins – benutzen. Die zweitgenannte Variante ist zwar äußerst einfach in der Benutzung, geht aber auf Kosten einer gewissen flexiblen Anwendung.
2. Hintergrundgeräusche auf ein Minimum reduzieren
Tatsächlich ist auch die beste Richtcharakteristik gegen zu laute Geräusche machtlos. Achten Sie während laufender Audioaufnahmen darauf, dass von außen eindringender Lärm ausgeschlossen wird. Schließen Sie Türen und Fenster, schalten Sie laufende Geräte aus und vermeiden Sie unnötigen Lärm im Raum. Während der Tonaufnahmen sollten keine parallelen Gespräche laufen, keine Essgeräusche stattfinden oder keine mobilen Endgeräte klingeln.
3. Leere Räume meiden
Glatte Oberflächen wie kahle Wände und geflieste beziehungsweise parkettierte Böden reflektieren den Schall und sorgen für umso mehr Hall im Raum. Teppiche, Akustik- und Noppenschaumstoff oder auch Möbel können helfen, den Schall im Raum zu schlucken und so die Audioqualität zu verbessern.
4. Die richtige Mikrofon-Positionierung
Das Mikrofon sollte mit einem gewissen Abstand auf den Mund der sprechenden Person gerichtet sein. Dabei gilt: Je näher die Geräuschquelle ist, desto basslastiger wird die Aufnahme und desto stärker wird die Atmung mit übertragen. Je weiter sie entfernt ist, desto mehr Raumklänge werden mit aufgenommen. Welcher Abstand in welcher Situation am meisten Sinn macht, sollte vorab ausprobiert werden. Ein passender Abstand variiert mit jedem Mikro und jeder Situation. Zusätzlicher Tipp: Verwenden Sie das Mikrofon nicht zu nahe an einer Wand, da diese den Schall reflektiert.
5. Geräusch-Empfindlichkeit des Mikros richtig einstellen
In der Regel finden Sie am Aufnahmegerät selbst und/oder im verwendeten Aufzeichnungsprogramm bestimmte Regler, mit denen Sie die Geräusch-Empfindlichkeit des Mikrofons richtig einstellen können. Wenn es farbliche Kennzeichnungen gibt, sollte das Mikrofon so eingestellt sein, dass die normale Gesprächslautstärke im grünen bis maximal gelben Bereich liegt. Der rote Bereich ist zu vermeiden, da sonst das Eingangssignal übersteuert. Eine Limiterfunktion ist in vielen Aufnahmegeräten enthalten und kann dies verhindern. Diese sollte aber nur mit Vorsicht genutzt werden, da auch diese vorgenommene Regelung nachträglich nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
6. Aufnahme auf Störgeräusche überprüfen
Klingt irgendetwas seltsam? Es kann immer mal passieren, dass beim Aufbau der Technik Fehler unterlaufen sind. Diese sollten natürlich sofort behoben werden, um qualitativ schlechten Audioaufnahmen und möglichen Geräteschäden vorzubeugen. Potenzielle Fehlerquellen gibt es viele: Falsch eingesteckte Mikrofone können beispielsweise zu leise sein, abbrechender Ton kann auf einen Wackelkontakt hindeuten, schlechte Tonqualität kann durch fehlende Treiber verursacht werden und permanentes Brummen kann durch die Nähe nicht ausreichend gegen elektromagnetische Strahlung abgeschirmter Audiokabel zu Geräten wie Handys hervorgerufen werden. Versuchen Sie, das Problem bestmöglich zu lokalisieren und zu identifizieren.